early morning blues

immer! immer? am folgenden morgen, eine zeitlang von hier nach dort, verbrachten andere ihre tage in der nähe von big sur, einige häuser weiter, 1,40 x 1,40 m, kondensstreifen am horizont, ein kühlschrank, in dem sich champagner befindet, länglich, resopal, vorher schweigen und ein langer blick, ein spiegel, dem sonnenreflex entgegen, dirigiert er den widerschein auf die decke des eine etage höher befindlichen schlafzimmers,voll klimatisiert, zu früh, aß er meistens nachher allein, holz natur, rückt er den eames-sessel zum panoramafenster, gegen 6 uhr morgens stand die sonne stets in einem langen streifen an der rechten wand des living rooms, aschenbecher und raumfahrt, wieder nach draußen gehen, später, 30 x 40 cm, das rauschen der stadt, kleenex am pool, gin tonic, der morgen bricht an, die hitze des vorigen tages weicht der frischen brise vom meer, im landeanflug, gerade rechtzeitig, er neigte den kopf, bunte fische im aquarium, nach luft schnappend, sodawasser, vorher, schuppig glänzend, birth of the cool, kraftvoll, müde, ein verklingendes telefon, zu spät,scharfe schnitte, ein wehender vorhang.

gerald matt

the line goes through

der künstler lässt seinen namenszug symbolhaft für gedanken, emotionen, befindlichkeiten durch den bewusst kleinen bildausschnitt fließen, gleich wellenförmigen linien auf einem oszillografen oder aufzeichnungen einem ekg entstammend. klocker lässt vergangenes hinter sich, widmet sich der momentaufnahme, die zukunft andeutend. wellenförmige linien stehen symbolhaft für ups and downs, farben verstärken dieses feeling.

unprätentiös, sachlich, puristisch, klar, speziell, ist die formensprache klocker´s in seinen landschaftsbildern. es wird nichts verdreht, verknotet, verwunden, selten überschnitten. zwischenräume inmitten fließender pigmente, bildräume die nicht komplett "gefüllt" sind, erzeugen spannung, es kommt zu einer verstärkten räumlichen wirkung, die mit subtilen mitteln erreicht wird. klockers landschaften entstehen nach fotos, die auf auto und zugfahrten entstanden sind. vorbeiziehende reale landschaften, werden in abstrakter, in auflösung begriffener malerei vom künstler auf papier gebracht. der betrachter hat den eindruck vor "beleuchteten" bildflächen mit objektcharakter zu stehen.

bei seinen blumenbildern wechselt klocker vom klein- ins großformat. klocker´s zeichensprache ist auch hier dieselbe, die linie zieht sich durch. klocker arbeitet stets über den bildrand hinaus, negiert ihn und es kommt zu einer miteinbeziehung des umgebenden raumes. klocker trägt seine farben in acryl oder öl in magerer textur auf dem bildträger auf.

der spontangestus verbietet ein zaudern des künstlers und verlangt ihm einen sicheren strich ab. es ist kein dickes auftragen, kein klotzen und protzen. die matte, glatte bildoberfläche steht in ihrer asketischen form konträr zu den kraftvollen farben.

elmar klocker´s zeichnungen eröffnen traumwelten, die verschiedenste assoziationen und deutungen zulassen. in seinen zeichnungen dominieren wieder kraftvolle linien das bildgeschehen. die dargestellten personen, werden in fast "gesichtsauflösender" form gezeichnet. durch diese reduzierung kommt es zu einer "aufhellung" und somit konzentration auf das gesicht. die zeichentechnik ist kraftvoll, dynamisch und malerisch. personen sind verschiedenen zeitepochen zuzurechnen, wie einer zeitmaschine entsprungen. verschiedene versatzstücke ermöglichen eine gewisse zeitliche zuordnung.

so schwer traumdeutung nach sigmund freud ist, so schwer ist es diese bildinhalte zu konkretisieren. trotzdem gelingt es dem künstler verschiedenste emotionen zu evozieren. die gefühlskala reicht von einschüchternd, furchterregend nachdenklich bis obsessiv, so wie es der traumwelt entspricht.

monika böhme-sauter